Dorsten wird zum Zentrum für regenerative Energien
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Alles redet von der Energiewende - Dorsten ist längst dabei,
sie zu vollziehen. Heimlich, still und leise mausert sich
die Lippestadt zu einem Zentrum für regenerative
Energiegewinnung.
Auch das ist eine Form des Strukturwandels: Die langjährige
Bergbaustadt Dorsten hat sich neuen Energiequellen
zugewandt. Und dabei ist der laufende Diskussionsprozess
über die Gründung von Stadtwerken noch komplett
ausgeklammert.
„Im interkommunalen Industriegebiet entsteht derzeit die
größte Biogas-Anlage Nordrhein-Westfalens“, verweist
Bürgermeister Lambert Lütkenhorst auf die zügigen
Baufortschritte des EnDi-Projektes, „und am Steinwerk
errichtet demnächst ODAS eine Anlage, die als einzige weit
und breit Energie aus Trocken-Fermenten gewinnen wird.“
Damit nicht genug. Nach jahrelangem Stillstand ist sich die
Stadt jetzt auch mit der RAG-Montan-Immobilien-Gesellschaft
über die Verwendung der ehemaligen Schachtanlage Wulfen
einig geworden. Auch dort soll ein Bio-Energie-Zentrum
geschaffen werden.
Die Nähe zu Barkenberg öffnet dafür weitere Optionen. Denn
nach wie vor sucht die Stadt eine Alternative für die
bisherige Energie-Versorgung dieses Ortsteils mit
Nachtspeicher-Strom. Allerdings sagen Experten voraus, dass
diese todgesagte preisgünstigere Strom-Variante in ein paar
Jahren wegen neuer Entwicklungen auf dem Energiemarkt eine
Wiederaufstehung feiern könnte.
Unabhängig davon rüstet sich Dorsten auch in anderen
Bereichen, um von fossilen Brennstoffen und Atomkraft
unabhängig zu werden. So hat die örtliche
Energiegenossenschaft erste größere Projekte zur Nutzung von
Solar-Energie im Stadtgebiet realisiert, weitere sollen
folgen.
Derzeit ist man auf einem guten Weg, so Lütkenhorst, die
Installierung einer Anlage auf dem Atlantis-Dach
vorzubereiten.
Die Energiegenossenschaft will jedoch künftig nicht nur auf
die Sonne bauen: Falls die Vorgaben für Windkraftzonen an
die erweiterten technischen Möglichkeiten angepasst werden
(also größere und leistungsfähigere Anlagen zulässig sind),
will die Genossenschaft auch Standorte für Windkraftanlagen
im Stadtgebiet ins Visier nehmen.
Quelle: Dorstener Zeitung
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